Bildergalerie

Das war der Vortrag über Hürden in Change-Projekten

Vortrag: Die Hürden in Change-Projekten

 

Die Psychologinnen der Unternehmensberatung Avanade gingen in ihrem spannenden Vortrag auf die menschliche Seite von Veränderungen ein. Sie zeigten auf, wo diese vor allem auftreten und wie man damit umgehen sollte.


Wie man Widerständen in Unternehmen begegnet

Selbst kleinste Veränderungen auf persönlicher Ebene stellen uns oft vor eine Herausforderung. Worauf es ankommt, um weitreichende Veränderungen auf Unternehmensebene durchzubringen, führte uns der Vortrag der Unternehmensberatung Avanade vor Augen.

Der Vortrag der Unternehmensberatung Avanade begann mit einem Test: Als Einstieg in das schwierige Thema wurden wir gebeten, uns zu erheben und ihre Arme zu verschränken. Was beim ersten Mal reibungslos klappte, wirkte nach der Aufforderung, es doch einmal anders herum zu versuchen, schon deutlich unbeholfener. Woran das lag, lösten die Psychologinnen auf – mit dem Hinweis auf die magische Zahl „7“. So oft müssen wir etwas, das uns neu ist, wiederholen, bevor wir unsere alten Gewohnheiten ändern können.

Das Problem bei Veränderungen im Geschäftsleben ist: Man hat keine sieben Wiederholungen. Bei weitreichenden, plötzlich eintretenden Veränderungen auf Unternehmensebene ist oft nicht einmal klar, wo die Reise hingeht. Dadurch entstehen Unsicherheit, Unmut und oft auch konkrete Widerstände auf den unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen. All dies äußere sich häufig kumuliert in einem Satz, den externe ExpertInnen, welche im Rahmen von Change-Projekten hinzugezogen werden, häufig zu hören bekommen: „Das haben wir doch immer schon so gemacht.“ Häufig sei dies ein Indiz dafür, dass es schon länger ein Problem gäbe.
 

Treibende und blockierende Kräfte in Change-Prozessen
 

Grundsätzlich, so die Psychologinnen, hätte man es in Change-Projekten mit vier Arten von Menschen zu tun: den Promotoren, den Skeptikern, den Bremsern und den Gegnern. In diesem Kontext seien die Promotoren, welche Veränderungen mitgestalten wollten, die absolute Minderheit. Die Skeptiker und Bremser bildeten gemeinhin die mit Abstand größten Gruppen, die größte Gefahr für das Gelingen von Veränderungsprojekten würden jedoch die Gegner darstellen.

Die gute Nachricht sei jedoch: Skeptiker und Bremser könne man überzeugen und durch Einbindung dazu bringen, sich aktiv einzubringen. Auch die Einbindung von Kritikern könne sich als konstruktiv erweisen, bei allzu heftigem Widerstand dürfe man sich jedoch auch nicht scheuen, die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen. Die MitarbeiterInnen dazu zu bringen, sich an der Umsetzung von Veränderungen zu beteiligen, sei zwar sinnvoll. Die Entscheidung darüber, ob und wohin man sich verändern möchte, müsse jedoch auf Ebene der Unternehmensführung getroffen und vorgegeben werden.


Wo Widerstände tendenziell am größten sind
 

Auf die Frage, wo man am ehesten mit Widerständen rechnen müsse, gab es auch eine fachkundige Einschätzung der Psychologinnen: Zumeist sei es so, dass vor allem einzelne Abteilungen sich gegen Change stemmen würde. Auch mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit steige das Risiko, dass sich MitarbeiterInnen kategorisch dem Wandel verschließen würden. Es sei jedoch ein Mythos, dass vor allem ältere Personen Veränderungen ablehnen würden: Je nach deren bisherigen beruflichen Stationen oder Erlebnissen könnten diese durchaus Erfahrung mit Change-Prozessen haben und sich daher als UnterstützerInnen erweisen.

In Bezug auf die konkrete Vorgangsweise bei Change-Projekten sprachen die ExpertInnen von Avanade die Empfehlung aus, die Rollen der Projektleitung und des Change Managers zu trennen: Während sich die Projektleitung um die Definition und Umsetzung der Arbeitspakete kümmern solle, sei der Change Manager/die Change Managerin in erster Linie für die Kommunikation verantwortlich. Erfahrungsgemäß müssten letztere vor allem mit der Personal- und Kommunikationsabteilung zusammenarbeiten, um einen möglichst reibungslosen Ablauf des Informationsflusses sicherzustellen.

Die zahlreichen weiteren Fragen, welche die neugierigen TeilnehmerInnen stellten, wurden beim anschließenden Netzwerken am Brötchenbuffet angerissen. Eine maßgeschneiderte Antwort auf Detail-Fragen, liefert der Alumni Club FH OÖ im Laufe der kommenden Monate – in Form von zahlreichen weiteren Vorträgen und Workshops zum Themenschwerpunkt Change. Die Anmeldung hierfür ist ab sofort möglich.